Nicht nur auf Baustellen, auch in Wohnungen, Büros, Kitas und Schulen, in der Kanzlei oder Praxis: Schadstoffe in der Raumluft beeinträchtigen Gesundheit und Wohlbefinden.
Zu Hause in den eigenen vier Wänden, im Büro, in der Schule oder in Veranstaltungsräumen: Die meisten Menschen verbringen bis zu 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen. Pro Tag atmet ein Erwachsener etwa 20 Kubikmeter Luft. Das entspricht einer Masse von rund 25 Kilo – mehr als ein Mensch am Tag essen und trinken kann. Während wir allerdings die Lebensmittel und Getränke nach Qualitätsmerkmalen sorgfältig auswählen (können), ist das bei der Luft, die wir atmen, meist nicht der Fall.
Allerdings können Sie – auch mit Hilfe technischer Geräte – Einfluss auf die Qualität der Raumluft nehmen. Dazu später mehr. Zunächst werfen wir einen Blick auf die Faktoren, die tatsächlich die Raumluftqualität beeinflussen:
Außenluft
Die Außenluft hat logischerweise einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Rauminnenluft. Abhängig von der Lage der Wohnung oder des Büros kann die Außenluft von Verkehrsabgasen- und Industrieemissionen, aber auch von biologischen Quellen, wie Pollen, beeinträchtigt werden.
Lufthygiene
Kohlendioxid, Wasserdampf und abgegebene Körpergerüche lassen den Eindruck von verbrauchter Luft entstehen. Tatsächlich gilt der Kohlendioxidgehalt der Luft als Leitwert für die Luftqualität. Seit 2008 gelten die folgenden gesundheitlich-hygienisch begründeten Leitwerte für Kohlendioxid in der Raumluft:
• Konzentrationen unter 1000 ppm (das entspricht 1 Liter Kohlendioxid je Kubikmeter Luft) Kohlendioxid ist unbedenklich,
• Konzentrationen zwischen 1000 und 2000 ppm gilt als auffällig
• Konzentrationen über 2000 ppm gilt als nicht akzeptabel.
Luftwechsel
Die Konzentration an Kohlendioxid und anderen Luftschadstoffen wird bestimmt von der Luftwechselzahl (LWZ). Sie gibt an, wie oft das Raumluftvolumen pro Stunde erneuert wird. Aus hygienischer Sicht ist ein Wert zwischen 0,5 und 1 pro Stunde völlig akzeptabel. In der Realität liegt der Wert häufig zwischen 0,3 und 0,5 – Stoßlüften führt übrigens zu einem Anstieg des LWZ auf 10 und mehr.
Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur
Ein behagliches Raumklima herrscht bei einer Temperatur zwischen 20 und 23 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchte zwischen 30 und 70 Prozent. Für Hausstaubmilben-Allergiker ist letzterer deutlich niedriger und liegt bei 30 bis 50 Prozent.
Schadstoffquellen in Innenräumen
Haben Sie schon einmal den Eindruck gehabt, in vollgestellten Räumen nicht atmen zu können? Dieser Eindruck täuscht nicht, denn weniger ist in Sachen Möbel pro Quadratmeter wirklich mehr.
Vor allem Möbelspanplatten geben mit steigender Temperatur und steigender Feuchte verstärkt Formaldehyd ab. Daneben sind auch chemische Produkte (Lösemittel) in Klebstoffen, Farben, Anstrichstoffen und Reinigungsmitteln tendenziell erst einmal Schadstoffe, die in die Luft abgegeben werden. Heutzutage sind leichtflüchtige jedoch meist durch schwerflüchtige Lösemittel ersetzt worden und mindern damit die Schadstoffbelastung.
Häufigster Schadstoff in Innenräumen ist immer noch Tabakrauch. Aber auch ein übermäßiger und unkritischer Einsatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sowie Bioziden, beispielsweise im Holzschutzmittel, beeinträchtigen die Qualität der Innenraumluft.
Standortbedingte Schadstoffe
Hier gehört hauptsächlich Radon dazu, welches aus dem Boden entweicht. Einige Gebiete in Deutschland sind höher belastet als andere (Mehr dazu in unserem Artikel → Radon) Das radioaktives Edelgas wird eingeatmet und die freiwerdende Strahlung belastet die Lunge. Durchschnittlich findet man etwa 50 Becquerel pro Kubikmeter in der Innenraumluft.
Baubedingte Schadstoffe
Dämmstoffe, Fassadenbehandlungsmittel, mit Holzschutzmittel behandeltes Holz, mineralische Werkstoffe (Asbest, künstliche Mineralfasern) für Brandschutz und Wärmedämmung sind Schadstoffquellen und können problematisch werden.
Was können Sie also effektiv tun, um die Raumluftqualität zu steigern?
Es muss unterschieden werden zwischen kurzfristigen Maßnahmen und langfristigen Maßnahmen. Diese sind im Wesentlichen:
Langfristig
- Meiden Sie Einrichtungsgegenstände und Materialien mit einem hohen Emissions- bzw. Schadstoffpotential.
- Wenn möglich: Achten Sie darauf, dass ein lösemittelarmer, leicht zu reinigender Fußbodenbelag verwendet wird oder ersetzen Sie ihn gegebenenfalls. Für Allergiker geeignet sind vor allem Parkett, Laminat oder Keramikfliesen. Orientieren Sie sich dabei auch an Gütezeichen wie dem “Blauen Engel“.
- Nutzen Sie lösemittelarme Farben, Lacke und Kleber. Auch hier können Sie sich an Gütezeichen orientieren.
- Überladen Sie die Räume nicht mit Möbeln und Textilien.
- Lüften Sie regelmäßig und richtig (Stoßlüften)
- Verzichten Sie (insbesondere Allergiker) auf offenes Feuer (Kamin, Gasherd, Kerzen) in der Wohnung oder reduzieren Sie diese wenigstens.
- Tierhaare und Hautschüppchen der geliebten Vierbeiner können allergische Reaktion hervorrufen. Wer sein Haustier nicht gleich abschaffen will, sollte über die Anschaffung eines Luftreinigers ernsthaft nachdenken, regelmäßig feucht reinigen und Staubsauger mit hochwertigen Filtern verwenden.
- Alle genannten Maßnahmen sind weitgehend wertlos, wenn in Innenräumen geraucht wird. Verbannen Sie Tabakrauch aus den Innenräumen, denn er stellt eine der wichtigsten Schadstoffquellen für Innenraumluft dar.
Kurzfristige Maßnahmen
Vor allem, wenn die Raumluft nachweislich zu Gesundheitsbeeinträchtigung führt, hilft als erste kurzfristige Maßnahme Stoßlüften. Auch Staubsauger mit einem hochwertiges Partikelfilter sind sinnvoll und regelmäßiges, feuchtes Reinigen unumgänglich.
Zudem sollten Sie über die Anschaffung eines Luftreinigers mit hochwertigem Filter nachdenken. Solche Luftreiniger verringern die Staub- und Luftpartikel im Raum und bieten somit nicht nur Allergikern und besonders empfindlichen Menschen Erleichterung: Denn alle Partikel, die im Filter des Luftreinigers landen, werden nicht mehr vom Menschen aufgenommen. Besonders in Räumen, die nur schlecht oder gar nicht gelüftet werden können, leisten Luftreiniger sehr gute Dienste. Beispielsweise im Winter, wenn wegen der Kälte das Fenster nicht den ganzen Tag geöffnet bleiben kann. Oder in Räumen, die sich in der Nähe von Straßen mit viel Verkehr befinden. Aufgrund der hohen Geräuschkulisse und der vielen Abgabe wird hier oft vermieden, das Fenster unnötig oft geöffnet zu lassen.
Besonders hochwertige Luftreiniger sind mit mehrteiligen Filtersystemen ausgestattet. Ein Vorfilter beseitigt zunächst groben Staub und auch Tierhaare. Für die sehr kleinen und kleinsten Partikel sind HEPA Filter zuständig. HEPA Luftreiniger gehören zu den Geräten, die besonders beliebt sind. Gerüche werden durch einen Aktivkohlefilter beseitigt. Wenn Sie mehr über die Unterschiede von HEPA-Filtern erfahren möchten, lesen Sie bitte in unserem dazugehörenden Artikel→ HEPA weiter.
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